Montag, 11. Mai 2015

Rastlose Liebe Johann Wolfgang von Goethe 1776



Natürlich habe auch ich einen Klassiker ausgesucht. ­- Rastlose Liebe von Johann Wolfgang von Goethe, geschrieben 1776. Ein Gedicht von ihm musste einfach in meine Sammlung. Seine Gedichte gefallen mir wirklich gut, obwohl sie ein wenig komplizierter zu verstehen sind. Wenn ich dieses Gedicht lese, versetzt es mich sofort in diese Zeit zurück, in der er gelebt hatte. Ich habe das Gefühl direkt vor Goethe zu sitzen und kann zusehen, wie er seine Gedichte in ein dickes, grosses Buch schreibt. Es entstand während der Epoche des Sturms und Drangs. Auf mich wirkt das Gedicht etwas düster und bedrückend. Ich spüre aber auch, dass eine gewisse Leidenschaft über dem Gedicht schwebt. Es beschreibt den Weg eines Liebenden durch schwierige Zeiten.

Eigene Fotografie
Analyse

Goethe hat sein Gedicht in drei Strophen geschrieben. In der ersten und letzten Strophe erkenne ich sechs Verse, in der zweiten sind es acht Verse. Hauptsächlich sind in diesem Gedicht zweihebige Jamben vorzufinden.  Ausserdem ist das Fehlen von Verben ziemlich auffällig.  Speziell ist auch der Wechsel vom Reimschema. Die erste und dritte Strophe dichtete Goethe mit Paarreimen, in der zweiten dagegen, mit Kreuzreimen. Dieser unreime Reim (Leiden - Freuden) weist auf einen unpassenden Vergleich hin. Der Grund für diesen Vergleich befindet sich im letzten Vers der zweiten Strophe (Schaffet das Schmerzen! ). Goethe verbindet die Liebe mit Schmerz und erweckt den Eindruck, dass es es ohne den Schmerz nicht funktioniert. 


Rastlose Liebe, Johann Wolfgang von Goethe 1776
Epoche: Sturm und Drang

Dem Schnee, dem Regen,
Dem Wind entgegen,
Im Dampf der Klüfte,
Durch Nebeldüfte,
Immer zu! Immer zu!
Ohne Rast und Ruh!

Lieber durch Leiden                                                           
Möcht’ ich mich schlagen,
Als so viel Freuden                                                     
Des Lebens ertragen.                                                   
Alle das Neigen                                                           
Von Herzen zu Herzen,                                                     
Ach, wie so eigen                                                          
Schaffet das Schmerzen! 
                                             
Wie – soll ich fliehen?
Wälderwärts ziehen?
Alles vergebens!
Krone des Lebens,
Glück ohne Ruh,
Liebe, bist du!

2 Kommentare:

  1. Hallo!

    Du hast ein sehr schönes klassisches Gedicht über die Liebe gewählt, die oft mit Schmerzen, Ruhelosigkeit und Rastlosigkeit verbunden ist, aber auch die Krone des Lebens verkörpert.

    Deine Analyse ist sehr aufschlussreich und eingängig, die Stilmittel hast du super angewendet und das Foto, das du geschossen hast ist grandios! ;D

    Was ich noch interessant finden würde, wäre eine kleine Definition über die Epoche: Sturm und Drang.

    LG Marie

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    1. Liebe Marie

      Vielen Dank für deinen tollen Kommentar und deinen Tipp!

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